Montag, 21. Juli 2014

Niederösterreich ist gar nicht so niedrig

Jetzt ist es aber wirklich mal an der Zeit, mit alten Vorurteilen aufzuräumen: 
 
1) Man muss nicht in allen Monaten mit „R“ eine Strumpfhose anziehen.
2) Auch Frauen können rückwärts einparken (diesen Beweis sollte allerdings wer anderer als ich erbringen…).
3) Niederösterreich ist gar nicht so niedrig, das konnte ich am Samstag belegen: 
Nach einer sehr kurzen Nacht am Parkplatz bei den Ötschergräben konnte ich mich zu einem 4-Uhr-Alpinstart überwinden. Anfangs wanderte ich durch den Graben, begleitet vom Rauschen des Bachs, Wasserfällen, die sich in der Dunkelheit nur erahnen ließen, leisem Vogelgezwitscher erwachender Vögel und dem ersten Licht des Tages, das langsam die Kühle der Nacht vertrieb. 
Je heller es wurde, desto steiler verlief auch der Anstieg und nach einiger Anstrengung erreichte ich endlich den „Rauhen Kamm“ – die letzte und spannendste Etappe. Entlang des Grades ging es ausgesetzt und teilweise kletternd auf den Gipfel, wo ich meine Belohnung nach 1700 hm und 5 Stunden Gehzeit so richtig genießen konnte: Frühstück am Ötscher!

Der Abstieg erfolgte über die andere Bergseite – nun war ich richtig froh, dass ich zumindest den Aufstieg noch im Schatten geschafft hatte. Das Tal war recht schnell erreicht, doch wer schon mal eine Überschreitung gemacht hat weiß, was einen dann erwartet: ein langer Tal-Hatscher. Trotz Abkühlung im Ötscherbach waren die letzten beiden Stunden eine Qual – Sonne, Hitze, schmerzende Füße und viele, viele Badefreudige, die den Weg blockieren, doch schlussendlich erreichte ich doch noch das Ziel.
In Erinnerung werden mir aber nicht diese letzten beiden Stunden bleiben, sondern der genussvolle, ruhige, dämmrige, anstrengende, aussichtsreiche und abwechslungsreiche Anstieg auf einen gar nicht so niedrigen Berg Niederösterreichs.
Die perfekte Erholung folgte am Tag darauf: Ausflug in die Wachau - Donau-Badespaß inklusive!

Freitag, 18. Juli 2014

Another day auf da Drochnwond

Viele Mythen und Legenden ranken sich um die wohl majestätischste Linie an der Drachenwand, die sich in direkter Falllinie durch die ganze Wand zieht. Die Neugier war so groß, dass wir einfach einen Versuch wagen mussten, besonders da sich die Erstbegehung schon zum 40. Mal jährt. Trotz frühem Aufbruch kamen wir allerdings mit dem hakentechnischen Klettern nur langsam voran und wir beschlossen vor dem "Point of no return" umzudrehen und das nächste Mal besser gerüstet anzutreten.
Fazit:
-Für die Big-Wall Technik muss man gscheit Jümarn können
-15 Exen sind nicht genug
-Sicherungsmöglichkeiten können sich oft auch unter Bewuchs verstecken


Das Balzritual eines Technokletterers

Die hiesige Botanik will gründlich untersucht sein




Donnerstag, 17. Juli 2014

A Wochn im Kranzlparadies

Das ständige Schrumpfen der Kranzlmöglichkeiten in diversen Klettergebieten wie Zillertal oder Tessin ist wirklich traurig mitanzusehen. Camping-Verbotsschilder, überfüllte Parkplätze, zugesch…. Wälder - früher hätt´s das nicht gegeben!   

Wir haben scheinbar nun eines der letzten Kranzl-Paradiese in Mitteleuropa gefunden: Portugal. Neben DWSln und Surfen lässt sich das Okranzln hier perfekt zelebrieren: Schlafplätze an der Küste sind im Übermaß vorhanden, leerstehende Villen bieten Windschutz an den stürmischen Tagen und sogar der Lidl bietet überdachte Schlafplätze am Parkplatz an (mit Wecker um 3 und 6 wenn die LKW’s zum Laden kommen). Über die Verpflegung können wir uns auch nicht beklagen, jeden Tag gab´s Fisch oder Meeresfrüchte und zum Abendessen lieferten die Sonnenuntergänge ein perfektes Panorama.