Dass in Australien vieles anders ist als daheim war uns
bewusst – Winter im Sommer und umgekehrt, Nordwände, die nicht die
ungemütlichen Eigenschaften einer Nordwand aufweisen, Tiere, die sich hüpfend
fortbewegen und von Autos magisch angezogen werden und solche, die mit ihrer
Dosis Gift scheinbar 218.000 Mäuse töten können. Eines war aber bei unserem
Bouldertrip in die Grampians und bei unserer Reise durch Down Under ganz genau
wie bei anderen Kletterreisen auch: Die 3 essentiellen Fragen eines
Klettertrips sind immer dieselben.
WO SCHLAFEN WIR? Nachdem wir es endlich doch noch geschafft
haben, die unendlich hohe Kaution für das Mietauto zu hinterlegen, erwies sich
der angemietete Campervan als fahrbares Luxusheim. Unsere Reiserouten hatten
wir vor dem Start nur ungefähr festgelegt – sightseeing in Melbourne und Jetlag
ausschlafen, bouldern im Grampians National Park, Fahrt entlang der Great Ocean
Road und weiter bis Sydney und alles wieder retour zu den Grampians – mit dem
Camper kein Problem und noble Übernachtungsplätze fanden sich immer. Australien
ist groß genug um überall seinen Camper hinzustellen und keinen zu stören. Wird
man doch einmal von einem Security mitten in Sydney in der Nacht aus dem Schlaf
gerissen und vertrieben, so hilft einem dieser sogar danach einen passenderen
Schlafplatz für die Nacht zu finden. Ungewohnt sind die sehr begrenzten
Öffnungszeiten von Tankstellen am Land, da kann es schon mal passieren, dass
man einen ungeplanten Übernachtungsstopp einlegen muss um nicht mit leerem Tank
mitten im Nirgendwo zu enden.
WAS ESSEN WIR? An australischen Schmankerln, die unseren
müden Körper nach einem anstrengenden Klettertag wieder auf Vordermann
brachten, fehlte es keinesfalls. Kängurusteak, Vegemiteroll, Rotwein, richtig reife Avocados en masse,… -
what’s not to like about that?
WO BOULDERN WIR? Mit Abstand die schwierigste der 3 Fragen,
da der Südosten von Australien eine luxuriöse Auswahl an gutem Sandstein zu bieten
hat. Der nördliche Teil der Grampians ist nach dem Buschfeuer von 2014 nun
wieder zum Klettern geöffnet. Die Gebiete rund um den Mount Stapylton und den
Hollow Mountain sind überschaubar aber beinhalten eine Unmenge an schwere
Linien an super Fels und in wunderbarem Umfeld. 20 Meter Boulder im Höhlendach
wie in der Hollow Mountain Cave oder Auflegerboulderei an den wellenförmigen
Formationen des Kindergartens sind einzigartig. Als Alternative boulderten wir
in Buandik, wo vor allem die harten Linien überwiegen.
Denkt man bei Sydney nur ans Opernhaus, die Harbour Bridge
und Hochhäuser, so täuscht man sich. Innerhalb der Stadtgrenzen ist bester
Sandstein zum Auspowern zu finden. Weniger steil als in den Grampians, aber von
bester Qualität. Die von uns besuchten Gebiete Frontline, Trenchies und Sissy
Crag lassen durch das Geschrei von Kakadus und Papageien ganz vergessen, dass
man sich mitten in der Stadt befindet.
Ein Zwischenstopp am Weg von Sydney zurück in die Grampians
führte uns noch in die Black Range im Hinterland von Canberra. Zur Abwechslung
gibt es hier Graniteier, die versteckt im dichten australischen Wald liegen.
Nachdem es uns bei diesem Klettertrip so leicht viel, alle 3 wichtigen Fragen tagtäglich optimal zu beantworten, genossen wir die Zeit in Australien unglaublich und der Monat verging wie im Flug. Wer das unkomplizierte Reisen und geniale Sandsteinklettereien genauso liebt wie wir, dem sei ein Urlaub in Down Under wärmstens empfohlen!
3 Kommentare:
Sehr schön dass ihr wieder heil daheim seid! So ein kleines Kanguru hättet ihr aber schon mitnehmen können.
...am "Sissy Crag" hat sich der Maxl sicher wohl gefühlt ;)
bis bald,
ch
Noch besser als am Sissy Crag hat´s ihm eigentlich im Kindergarten gefallen!
Ja, so a kleines Känguru wär schon was - die haben so ein weiches Fell! :)
Sehr cool eure Reise! Hab heute ein 2 Tage altes Laufentenküken gehalten, auch sehr weich :-)
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