Sonntag, 18. Mai 2014

„All in“ und mehr

"Heard the rumour that somebody has climbed the arête“ – an diesen Satz aus dem Rocklands-Boulderführer musste ich jedesmal denken, wenn ich bei meinem Projekt in Bad Ischl ankam. Lange Zeit konnte ich mir nicht vorstellen, diese überhängende, 25m lange Kante zu klettern. Vor 15 Jahren wurde diese Linie scheinbar von Peter Thaler erstbegangen, danach brach an der einzig guten Rastposition ein Griff aus und die Linie wurde mit einem direkten Ausstieg versehen. Seither wurde die Tour oft von starken Kletterern der Salzkammergut-Szene probiert, doch alle verließen die Kante mit herabhängendem Kopf – zu anhaltend, zu oft nass, zu wenige Rastpositionen, zu wenig Reibung.
Ich schenkte der Linie jedes Mal beim Vorbeigehen einen kurzen Blick, doch es schien zu utopisch sich an dem Projekt zu versuchen. Letztes Jahr tastete ich mich dann zum ersten Mal die Kante hinauf, putzte, probierte und optimierte. Heuer kam ich schließlich zu dem Punkt, an dem ich meinte, die Linie irgendwann in meinem Leben klettern zu können. Das Pendel zwischen Unmöglich und Machbar hatte ausgeschlagen und mir ein neues Ziel gegeben! Jetzt hieß es alles geben: im richtigen Moment stark sein, Bolts nur spärlich klippen, verrückte Toehooks hinzaubern, weiterklettern mit grausamem Pump und ja nicht an die weiten Abflüge des letzten Versuchs denken. Anfang April passte dann endlich alles zusammen, der Durchstieg gelang und das Salzkammergut ist um eine neue, alte Tour reicher. Der Name „Projekt“ kann nun aus den Kletterführern gegen „All in“ getauscht werden. 
Photo: Claudia Ziegler


Photo: Claudia Ziegler
Weiters gelang es mir noch ein paar weitere Projekte von meiner Liste zu entfernen:

Schon im letzten Jahr flüchtete ich öfter nachmittags aus der Arbeit, um zu einem namenlosen Highball in Adnet und dem Statikus am Pass Lueg zu fahren. Der Highball ging recht schnell in die Knie – sogar zu schnell, um Spotter oder mehr Crashpads herbeizuschaffen. Der Statikus wehrt sich generell sehr gegen Kletterer und so konnte ich diesem Klem-Boulder schätzungsweise 15 Jahre nach der Erstbegehung eine Wiederholung verpassen.
Photo: Claudia Ziegler
Beim High Noon im Maltatal schaffte ich es endlich den rechten Fuß auf den guten Tritt zu stellen. Der Durchstieg ließ dann nicht mehr lange auf sich warten.

Freitag, 2. Mai 2014

Yosemite Style


Christophs "neuer" Haul Bag wurde noch nicht viel gehauled und sieht noch viel zu neu aus. Etwas Regen war angesagt, also gleich rein in die regensichere Urtyp. Ist ja auch eine sehr schöne Linie! Klettern mit freiem Rücken - stattdessen haulen - soll ja das frei klettern fördern; bei der Urtyp ist das aber eine andere Sache, also wurden gleich Leitern und andere technische Unterstützung eingepackt.


in der 1. SL ist alles noch easy ohne viel Luft unterm Arsch

"früh" übt sich wer im Yosemite klettern will

frei hängend ist viel besser, als am Kalk schrammend

traum SL im oberen Teil der Ostwand

nostalgisches Wandbuch - Respekt den Erstbegehern

die Fotografin hat sich auch auffigrauft