Donnerstag, 31. Mai 2012

Quer übern Schwarzwald


Darmals - als ich ins Schwabenländle zog - reichte schon ein Blick auf die Landkarte um zu wissen, dass ich von hier aus wieder mal nach Strasbourg fahren muss. Ist quasi gleich daneben. Diesmal mit dem Rad versteht sich.

Hat eine Weile gedauert, aber nun haben wirs durchgezogen. Mit dem Bike quer über den Schwarzwald. Schwarzwald-Cross sozusagen.
Für alle, die den bekannten Wald als Ursprungsort der Donau von der Schule kennen - wie schauts dort aus? Natürlich viel Wald, aber auch so wie hier in der Nähe von Calw...



Stimmt, war eher am Anfang. Heisst noch leicht grün hügelig. Hängte sich aber ordentlich an.

Und man muss schon festhalten, der typische Tourist hier ist schon etwas länger in Pension. Tino, Tobi und ich senkten also den Altersdurchschnitt in Baiersbronn deutlich. Nicht weiter schlimm, aber dass die betagten Mitgäste den ganzen Schwarzwälder-Schinken am Frühstückbuffet aufgefuttert haben, werde ich ihnen nicht so schnell verzeihen.


Tag 2, nach der besagten ersten Niederlage gings auch mal kurz etwas bergiger voran.


Ab dem Schliffkopf, mit knappen 1.000 Metern der höchste Punkt auf der Tour, gings "fast" nurmehr Bergab. Mit einem sehr gutem Trail Finale und Aussicht übern Wald. Und wie hier auch mal mit Wiesen.


Nach über 2400 Hm und fast 200 km, Ziel erreicht. Na was ist das?



Zur Belohnung gabs eine Schwarzwälder Kirsch. Natürlich. Super wars, die Tour, leider nicht die Torte. Falls jemand GPS Daten zum nachfahren braucht, ham ma.

Dienstag, 29. Mai 2012

Kaiserlich-Königlich

Ich weiß nicht, wie lange wir schon darüber geredet haben. Und eigentlich hätten wir es ja wissen müssen. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Unser Plan von einer Woche klettern in den Dolomiten wurde vom schlechten Wetter durchkreuzt. Die gute Nachricht: Plan B hat gegriffen.
 
Durch so eine Kleinigkeit ließen wir uns nicht lange beirren und so kurvten wir am Sonntag Nachmittag auch schon Richtung Wilder Kaiser. Unser kleines Zelt stellten wir unterhalb der Kopfkraxe auf, von wo aus wir die Tour "Blue Moon" ausmachen konnten. Montag in der Früh ging es los über Schneefelder zum Einstieg. Die Tour zieht mit schönen Seillängen durch die ca. 400 Meter hohe Wand. Die vom Führer als die schönste Verschneidungsseillänge der Ostalpen gelobte Stelle, wartete allerdings mit einem kleinen Bach auf - es ist halt doch noch früh im Jahr. Am Gipfel blies uns der Föhn ordentlich um die Ohren und so machten wir uns auch gleich auf zum Abstieg. Der zusammenbrechende Föhn erleichterte uns den Abschied vom Wilden Kaiser am Dienstag etwas.
 
Wie jeder Urlaub beginnen sollte: Frühstück am Balkon

Unser Zelt mit Kopfkraxe im Hintergrund

Blue Moon - eine schöne Route

Die angeblich schönste Verschneidung der Ostalpen

Der Föhn gibt ganzschön Gas

In Zeiten des mobilden Internets kann man auch vom vorgeschobenen Basecamp aus den Wetterbericht abfragen, welcher jedoch immer noch Regen für die Pala voraussagte. Im Grödnertal war allerdings Sonne für die nächsten Tage gemeldet, also nichts wie hin. Wetter war zwar immer noch nicht perfekt, aber zumindest ausreichend zum Klettern. "Steger-Kante" am ersten Sellaturm am ersten Tag und die "Maria-Führe" am Sas Pordoi am Donnerstag. Die zweite Tour mussten wir leider nach 4 SL bei den ersten Regentropfen/Schneeflocken abbrechen. Und dann gings auch gleich nach Hause, weil der Wetterbericht wieder nichts gutes für die nächsten Tage voraussagte. Aber diese Dolomiten-Kletterei kann schon was: wilde Sache, sag ich nur.

Wie man sich Klettern in den Dolomiten vorstellt

Judith am ersten Sellaturm

Wow

Rückzug von der Maria-Führe

Man hat nicht jeden Tag so eine Aussicht beim Frühstück


Nach einem Ruhetag in Zell am Moos versuchten wir unser Glück noch am Hochkönig. Aufstieg am Samstag und die Tour "Golden Ladies" an der Torsäule. Nach einem Bivak der kälteren Sorte kletterten wir am Sonntag noch "Das Leben ist schön" an der Schoberplatte, wobei Judith aus dem Jubeln gar nicht mehr herauskam bei all den schönen Wasserrillen. Der König hat jedenfalls überzeugt mit super Fels und tollen Touren.

Links Torsäule, rechts Schoberplatte

In der Route "Golden Ladies"

Mahlzeit

Judith ist sich noch nicht sicher, ob sie rauskommen soll


100 Meter an genialen Wasserrillen entlang

Happy Wasserrille!


Unser Urlaub also vom Kaiser zum König: was die Alpen alles können!

Freitag, 25. Mai 2012

Das musste sein!

Schon eigenartig. Da wächst man mit Blick auf die Drachenwand auf. Man war schon gefühlte tausend Mal zum Klettern an der Wand, oftmals auch schon oben Drauf. Egal ob zum Nächtigen, zur traditionellen Seefestbeleuchtung, zum Sonnwendfeuer oder einfach nur zum runterschaun. Und ja genau, man hat sich sogar schon mehr als einmal über den errichtenen Blitzableiter in trendsportartiger Manier raufgehangelt.
Aber eins fehlte noch: Einfach und irgenwie auch mal da vorne raufzukommen. 


Da gibts nur eins. Wieder einmal bei gutem Wetter zurück in der Heimat, muss der Pfeiler angegriffen werden. Und das auch wenn die ersten Kräfte der verwöhnten Stadtratte schon beim Zustieg überst Bandl entzogen wurden...


Mitten in der Tour weiß man dann warum man erst heute dasteht und nicht schon vor x Jahren. Es war wohl die Mischung aus Respekt, Unvermögen und mangelnde Mehrseillängentourerei. Hm. Beim Ein oder Anderen Stand freut man sich neben der super Aussicht auch mal über ordentlich Luft unterm A....


Obwohl zwei Längen einige Nummer zu groß waren, gelang dank eines super Guides der Ausstieg. Herrlich!
Und ja, auch Norbert erfüllte sich diesen Traum. Ich denke es ging ihn ähnlich. Super Sache wars. Und Bernhard und Christoph hatten auch bei der erneuten Begehung sichtlich Spaß!
Ah, eine Rechnung mit dem Berg ist noch offen. Aber diese Wette ist so gut wie verloren. Ihr werdet euch noch gedulden müssen.

Dienstag, 15. Mai 2012

Weites Land

Beginnende Christi-Himmelfahrtsferien, schönes Wetter und ein hochmotivierter Christoph, da muss einfach eine ambitionierte Unternehmung her! Diesmal: Eine Felsfahrt schärferer Richtung. Genauer, einer der Drachenwandklassiker, das Weite Land.
Herghaut hat zwar eher die Tour uns als wir sie, aber durch Technikeinsatz konnten wir nach langem Kampf den Ausstieg erreichen. Die Tour ist ein Testpiece sondergleichen und wartet mit traumhafter, aber anspruchsvoller Kletterei auf. Die letzte Seillänge war dann zum Abschluss noch etwas moralisch. (Nochmals ein Dank an Christoph fürs Vorsteigen!)


Mittwoch, 9. Mai 2012

Frankenjura

Ein längst überfälliger Beitrag zum Ausflug von Tom, Norbi und mir in die Fränkische Schweiz. Zur Lokalität an sich werde ich nicht allzuviele Worte verlieren müssen, jeder weiß: Löcher, weite Züge und athletische Kletterei stehen auf dem Programm. Für uns hieß das: jeden Tag klettern bis zum Umfallen, dann leben wie die Könige im Quartier. Diesmal gabs nämlich, für Klettertrips eigentlich unüblich, Pension und jeden Tag Wirtshaus. Bei den Bierpreisen macht das aber direkt Freude. Und Kochen können sie auch die Franken: Schäufele, das sind ungefähr 70dag Schweinfleisch mit Knödel und Sauerkraut (siehe Bild) ist eine lokale Spezialität und die musst natürlich probiert werden. Beim Klettern war diesmal Classics niederreissen am Stundenplan. Klingende Namen wie Fight Gravity, Goldenes Dachl, Power of Love, Stadltenne, Dampfhammer, uvm. wollen doch zumindest einmal im Leben erklommen werden. An alle daheim- bzw. woandersgebliebenen: Ein gemütliches verlängertes Wochenende im Frankenjura kann nur empfohlen werden.






Dienstag, 1. Mai 2012

Zurück in den Alpen

Wenn Urlaub und gutes Wetter zusammenfallen, dann sollte man die Zeit gut nützen. Wir haben das mit zwei Exkursionen in die Berge getan.

Donnerstag früh wählten wir die gemütliche Aufstiegsvariante mit der Südwandbahn auf den Dachsteingletscher. Bald darauf fanden wir uns bei top Aussicht auf dem Gipfel wieder. Die geplante Abfahrtsroute ließ uns noch etwas zappeln: wer kann denn schon wissen, daß das Schild "Stollen gesperrt" nicht "Stollen zugesperrt" bedeutet? Nur gut, daß uns ein freundlicher Schifahrer während des Anstiegs am Klettersteig des Koppenkarsteins, doch noch die wahre Bedeutung des Schilds wissen ließ. Also Schi runter, abfahren, Schi wieder rauf, Leiter hoch und durch den Stollen zum Edelgrieskar. Tolle Abfahrt - wahrscheinlich noch besser, wenn man früher dran ist. Der Dachstein kann schon was!


Dieser Kamerad war recht erschöpft: "I ko eicha Foto scho mochn, oba nur von wo I grod sitz" - und da blieb er auch...


Und weil man sich im Frühling aussuchen kann, ob man in den Winter oder Sommer will, packten wir am Samstag die Kletterschuhe aus. Nachedem wir vom Dachstein aus die Trisselwand bewunderten, wollten wir nun den Dachstein von dort aus sehen. Die Tour ist ja schon fast allen bekannt - und das aus gutem Grund. Super schöne Kletterei!



Berni in der letzten Seillänge. Kurz darauf rief er überrascht herunter: "Da Berg is aus!"


Zwischendurch wurde noch gesiedelt, geweißelt, geputzt und geblödelt.

 
 

 Christoph als Mischung aus Stehlampe und Mönch...