Donnerstag, 15. September 2011

Zusammenfassung

Von den ersten beiden Stops in Leavenworth und am Washington Pass wurde ja schon berichtet. Weiter ging unsere Reise wieder zurück nach Kanada, um in den Bugaboos zu klettern. Viel Gepäck wurde raufgeschleppt und das Basecamp bezogen. Die erste Tour ging auf den Cresent Tower, wo sich das Klettern in dieser Höhe als sehr anstrenged erwies. Also machte ich es mir am nächsten Tag im Basecamp gemütlich, während Christoph einen anderen Partner fand und den Bugaboo Spire über die Northeast Ridge bezwang.

Bugaboo Basecamp:

Der Schlechtwettereinbruch trieb uns ins Tal und wir suchten uns ein Plätzchen zum "low effort" climbing: Kleiner Rucksack, kurzer Zustieg, kein Abstieg - Sportklettern in den Rocky Mountains. Gar nicht so brüchig wie gedacht. Und Canmore gefiel uns ja im Winter schon sehr gut.

The Yellowstone Nationalpark! Ein langersehntes Ziel, und ich wurde auch nicht enttäuscht. Wir wanderten vier Tage einsam im Backcountry und zwei Tage mit dem Auto zwischen tausend Touristen. Aber hier gibt es viel zu sehen und wir hatten auch echtes Glück:

Grizzly frißt Hirsch:

Den Grizzly sahen wir Gott sei Dank nicht im Backcountry, aber bei Wolfsgeheul einzuschlafen ist auch ein wenig schauerlich. Ansonsten gab es viele Bisons, Hirsche, Elche und natürlich Geysiere und heiße Quellen in allen Farben.


Christoph war sehr froh die tausend Geysiere hinter sich zu lassen und sich wieder dem Klettern zu widmen. Immer noch vom "low effort" climbing getrieben, nahmen wir uns den kürzesten Zustieg im Grand Teton Nationalpark vor - dieser erwies sich länger als gedacht, denn...

...es gab mehrmals Elche zu beobachten!

Ein männlicher Elch war ja auch noch Christophs Wunsch und ich wäre fast drübergestolpert, als ich mich zum Pinkeln in die Büsche schlug. Erst als ich da so gehockelt bin, hatte ich es plötzlich eilig, als 5m neben mir ein Elch gemächlich zu mir blickte. Das Klettern wurde an diesem Tag ziemlich zur Nebensache.

Dann wurde Klettern wieder zur Haupsache, nächstes Ziel: The City of Rocks in Idaho. Kennen ja mittlerweile schon fast alle Motionrocker. Was lässt sich sagen? Risse sind schwer zu finden, ansonsten coole Gegend.

Christoph im Crack of Doom:

Unser Roadtrip naht dem Ende und die Fahrt ging weiter nach Californien in den Redwoods Nationalpark. Die Urgiganten der Westcoast waren dieses Jahr sowieso mein Spezialgebiet. Wir wanderten durch den 600 Jahre alten Wald und bestaunten die 100m hohen Bäume. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass früher hier alles so ausgesehen hat, bevor abgeholzt wurde.


Nach 6500 km im Auto und 5 Wochen im Zelt freuen wir uns nun wieder daheim zu sein - und bald geht es für mich ja ganz in die Heimat.


Mittwoch, 14. September 2011

Lofoten

Eigentlich sollte es dieses Mal nicht in den hohen Norden gehen. Weil, eigentlich gibt es auch jenseits des Polarkreises viele andere schöne Platzerl auf dieser Welt (siehe die anderen Posts zum Sommer). Aber eigentlich sind Vorhaben dann wieder doch meistens dazu da, dass sie wieder verworfen werden und alles ganz anders kommt, als man zunächst denkt. Eine finnische Weisheit besagt ja , dass es im Prinzip egal ist, ob man weit fährt oder noch weiter fährt, weil man eh schon lang unterwegs ist - gesagt, getan. Mit diesem Satzl im Hinterkopf wurden Crashpad, Fotoapparate, die guten Bergschuhe und stapelweise Musik ins Auto gepackt und der vierwöchige Roadtrip gestartet. Lappland-Unerfahrenen sollte für künftige Reisen gesagt werden, dass Tanken zur rechten Zeit am richtigen Ort viel Fußmarsch ersparen kann (außer man geht gerne. . .)




Fotos von den Lofoten haben wahrscheinlich alle schon einmal gesehn, gesagt werden kann nur, es schaut wirklich so aus. Stimmt nicht, eigentlich sogar noch viel beeindruckender, trotzdem haben wir den Versuch gestartet, zumindest ein wenig Lofoten auf ein paar Bilder zu bekommen.
Die getrockneten Fischköpfe haben wir übrigens nicht in unseren Menüplan aufgenommen, man muss ja nicht alles gleich beim ersten Besuch testen. . .



















Auf dem Stetind, seines Zeichens der offiziell schönste Berg Norwegens, waren wir auch (und sogar lange) unterwegs. Der Sonnenuntergang um 10 Uhr am Abend (mit Blick auf die Lofoten im Hintergrund) hat dann aber für manche, doch wieder einige der Tourstrapazen wett gemacht.




Fazit - weniger ist mehr -es lebe das "simply life" (obwohl ich ja der verloren gegangenen Johnny Cash-CD immer noch nachtrauere), Norwegerinnen frieren nicht nur nie, sie haben auch nie Angst (weder beim Klettern noch beim Berg gehen, das zeigt sich v.a. in ihren Bewertungen) und ein Wiedersehen mit den Lofoten steht hoch oben auf der to-do-Liste. Wer mehr hören oder sehen will von den Lofoten, der oder die kann sich ja bei mir melden (tausche Infos und Bilder immer gerne gegen Kuchen ein).

Montag, 12. September 2011

Tauernkönigin

Der König lud uns leider nicht zu einer Audienz, (schönes Wochenende im September = viel los) so musste halt die Königin, auch Hochalmspitze genannt herhalten.
Um uns das frühe Aufstehen zu ersparen fuhren wir am Samstag loß und pedalierten dann mit dem Mtb zur Hütte. Am nächsten Morgen gings dann zu Fuß weiter.
Der Weg selbst ist sehr abwechslungsreich und schön zu gehen aber froh waren wir trotzdem als wir endlich oben waren und Aussicht und Jause genossen. Immerhin Kathi's erster Dreitausender!
Dem Weißbier auf der Hütte entkamen wir diesmal nicht, aber wir hatten es uns ja auch verdient. Das Bike, zwar mühsam heraufgeschoben war dann Gold wert.











Mittwoch, 7. September 2011

Hochkalter

Oder: die nördlichste Eistour der Alpen.
Gesprächsthema war der Hochkalter ja schon öfter, nur diesmal sollten wir endlich Zeit finden, ihn zu besteigen.
Bis zu den Resten vom Blaueis ging alles noch super, das Blaueis wartete auch mit softem Blankeis auf, das sich ganz gut klettern ließ.
Nur dann kam eine ungute Rinne (die wohl früher noch kürzer war - scheiß Klimawandel), die mit losem Geröll nur so angefüllt war. Bernado kam dabei mit einer Platzwunde zwar nicht heil aber dennoch halbwegs glimpflich davon.
Der Ostgrat, war dann zwar immer noch zum anhalten, aber es ging wieder zügiger voran.
Ein später Aufbruch, und die Zeit, die wir in der Rinne liegen gelassen haben, trieb uns dann zur Eile, wir schafften es aber noch bis zur Dämmerung zur Hütte und im Stirnlampenschein bis zum Auto.