Freitag, 26. August 2016

Windlegergrat - jetzt erst recht!


Könnt ihr euch noch an die Phrasen „so ein Bruchhaufen“, „das hat uns ordentlich Gas gegeben“, „wieso tut man sich das an??“ und „ich geh lieber wieder bouldern“ erinnern?
Richtig, so haben Maxl, Christoph und ich nach unserer Begehung des unteren Teils vom Windlegergrat geredet. Aber wer kennt das nicht: Kaum hat man die Strapazen hinter sich, überwiegen die schönen Erinnerungen. So war auch uns bald klar, dass wir uns nicht so einfach geschlagen geben. Spätestens nächstes Jahr im Sommer, so dachte ich mir das, möchte ich den oberen Teil des Windlegergrates beklettern. Da habe ich meine Rechnung allerdings ohne die beiden Eder-Buam gemacht – ganze 8 Tage hatte ich Zeit, meinen Adrenalinpegel wieder auf den Alltagswert zu senken, da hieß es auch schon: „Nimm dir Urlaub, morgen ist es soweit!“ Wie könnte ich so einem verlockenden Angebot widerstehen?!?
Dienstag, 04:20. Der Wecker reißt uns aus dem Schlaf – und das soll ein Urlaubstag sein?? Na gut, ich wollte es ja nicht anders, selbst schuld. Um halb 7 sind die Rucksäcke geschultert und die Bergschuhe angezogen. In der morgendlichen Stille steigen wir bis unter das Gratfenster auf, bei dem wir eineinhalb Wochen zuvor abgeseilt haben. Es ist schattig und kalt, eisiger Wind weht, die Felsen sind nass und teilweise vereist. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für einen motivierenden Start. Mit zwiespältigen Gefühlen steigen wir in die Tour ein – die Handschuhe lassen wir an, so kalt ist es.
Langsam finden einige Sonnenstrahlen den Weg zu uns, die Müdigkeit wird abgeschüttelt und die Tour überrascht uns immer wieder mit richtig guter Felsqualität. Kleinere Umwege aufgrund schwieriger Linienfindung kosten uns zwar Zeit, aber nun sind wir nicht mehr aufzuhalten. Mal über den Wolken, mal mitten im Nebel kämpfen wir uns Meter um Meter voran und stehen tatsächlich nach 9 Stunden Kletterzeit am Torsteingipfel. Nicht gerade eine Speed-Begehung, aber das tut unserer Freude und Erleichterung keinen Abbruch. 
 Da uns noch ein laaaanger Weg bis zum Auto bevor steht, ist die Gipfelrast kurz. Abklettern, Abseilen, über den Gletscher und weiter bergab über das beeindruckende Felsplateau. Im letzten Licht des Tages erstrahlen die Wände des Dachsteins noch einmal in leuchtendem Orange bevor uns die Nacht einholt. Müde trotten, stolpern und rutschen wir ins Tal, wo wir nach über 4 langen Stunden Abstieg gegen halb 12 endlich das Auto erreichen.

Für alle drei von uns waren die beiden Tage am Windlegergrat pures Abenteuer. Die Freude, diese Tour geklettert zu sein und nach großer Anstrengung den Torsteingipfel erreicht zu haben, werden wir unser Leben lang nicht vergessen.

Montag, 22. August 2016

From Stanton to Poschiavo


Als richtiger Biker sollte man doch irgendwann in seinem Leben mal über den Alpenhauptkamm geXt sein wie man so auf Neudeutsch sagt. Wenn dann der erfahrene Transalpinist Injurymover zur Tour aufruft muss man einfach mit.
In diesem Sommer eher die Ausnahme, hatte sich sogar gutes Wetter angekündigt (ist auch folgenden Abbildungen zu entnehmen). Am Programm standen fette Trails durch bildschöne Alpentäler.

Nur schön is a fad. Man beachte die Bewegungsunschärfe der Hagelkörner

Zerst muas ma auffi
Dann Voigas am Flowtrail

Fimberpass - ein absoluter Klassiker

Ganz ohne Defekt gehts auch nicht, dafür aber nicht ein einziger Patschen.
Und numoi auffi

Und übi üban Boch




Numoi obi

 Am Ziel

Quietschende Bremsen machen die Kasjausn bei der Rückfahrt etwas ungemütlich



Sonntag, 21. August 2016

up and down

Der legendäre Transalp-Pionier Uli Stanciu bürgt traditionell für äußerst erlebnisreiche Touren und somit wurde gerne wieder eines seiner Schmankerl gemeinsam auserwählt: Dolomiti Freeride! Das Konzept der Rundtour ist durch zur Hilfenahme von mehreren Seilbahn-Shuttles einiges an Höhenmetern einzusparen, um so in vier Tagen die Dolomiten zu Umrunden.




Dolos in summer




marmolada endlos traumtail



Soweit der Plan, um angenehme Etappen zu fahren, bei dem geügend Zeit für Genuss bleibt. Doch wer Hinauf fährt, muss auch wieder runter. Dass das bei hohem Trailanteil äußerst zeitintensiv werden kann, war leider nicht berücksichtigt. Statt der angedachten gemütlichen Happen, wurden es somit dann tagfüllende Erlebnisse, an denen von früh bis spät gebikt wurde. Nichtsdestotrotz Panorama-Orgie vom Feinsten mit merklicher Asphaltphobie, sodass die Tour ihrem Namen mehr als gerecht wurde.






Notizen für die nächste Tour:
- Ü3000 hm desc/Tag ist doch einiges
- Weniger Seilbahn ist mehr (auch bei perfekter Bike-Infrastruktur)
- Reifen können doch gute Geburtstaggeschenke sein
- in 4 Sterne Hotels lässt es sich gut logieren, jedoch schickt einen Gourmet-Essen fast hunrig ins Bett

P.S.: Mit Spannung wird einer weiterer Bike-Post erwartet!

 

Freitag, 19. August 2016

Eine echte Gratwanderung…


Ich weiß nicht genau, wer wem den Floh ins Ohr setzte, aber seit einigen Wochen gab es zwischen Christoph und Maxl nur noch ein Thema: Der Windlegergrat. „Längster Grat der Ostalpen“, „bester Dachsteinkalk“ und „muss man einfach mal gemacht“. hörte ich von beiden Seiten. Schließlich war auch mein Interesse geweckt und ich machte mich mal im Internet schlau. Hier war eher die Rede von „stellenweise fester Fels, meist brüchig, wenige feste Passagen“, „unübersichtlicher, als es von unten den Anschein macht“, „was für Rock´n´Roll-Alpinisten“, „schlecht absicherbar“ und „Fehleinschätzungen enden hier meist mit dem Heli“. Aber dann nahte das Wochenende, das Wetter war gut angesagt und Zeit hatte ich auch, also beschloss ich, mich den beiden Eder-Buam anzuschließen.
Am Samstagabend starteten wir los und erreichten bei Einbruch der Dunkelheit den Wandfuß. Ruhig und mächtig ragte die Dachsteinsüdwand in den Himmel während wir in unsere Schlafsäcke krochen, Sterne zählten und den Sternschnuppen geheime Wünsche nachschickten. 
  
Um fünf Uhr läutete der Wecker und kurz vor sechs Uhr standen wir bereits beim Einstieg der Tour. Topmotiviert tauschten wir Berg- gegen Kletterschuhe und starteten los. Nach recht kurzer Zeit erwartete uns schon die erste schwierigere Stelle und wir beschlossen, das Seil auszupacken. Brüchiges Gestein, durchgehende Ausgesetzheit, oft schwierige Routenfindung, kaum Sicherungsmöglichkeiten – der Windlegergrat forderte uns alle ordentlich und so beschlossen wir, etwas weniger zu riskieren und mit Seil zu klettern. Das kostete uns natürlich viel Zeit und so entschieden wir, uns mit dem unteren Teil des Grates zufrieden zu geben und die Abseilpiste beim Gratfenster zu nützen.
Die Erleichterung war groß, als wir nach 11 Stunden endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten und die schmerzenden Zehen aus den Kletterschuhen befreien konnten.

 
Müdigkeit – Erleichterung, die Tour heil überstanden zu haben – Stolz, zumindest den unteren Teil des Grates bewältigt zu haben – Enttäuschung, nicht auf dem Gipfel gestanden zu seien – Herzrasen, bei den Gedanke an die ausgesetzte Kletterei und die zahlreichen brüchigen Stellen – Freude, so einen abenteuerlichen Tag erlebt zu haben – Glück, solche Kletterpartner zu haben – Dankbarkeit, in dieser Umgebung zu leben… all diese Emotionen begleiteten uns auf dem Abstieg ins Tal.
 
Und während unmittelbar nach der Tour noch Phrasen tönten wie „so ein Bruchhaufen“, „das hat uns ordentlich Gas gegeben“, „wieso tut man sich das an??“ und „ich geh lieber wieder bouldern“, so hört man jetzt schon wieder Meldungen wie „der obere Teil soll ja viel bessere Felsqualität haben“. „war schon ein genialer Tag“ und „wann holen wir uns den Gipfelsieg?“…

Montag, 8. August 2016

Ausdauer statt Maximalkraft

Wenn wirklich alle Felsen nass sind, die Luft unangenehm schwül und die Hitze groß genug ist, dann tauscht sogar der Hardmover seine maximalkräftigen Boulder und Sportkletterrouten gegen ein bisschen Ausdauersport ein. Diese Gelegenheit konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen. Nachdem das letzte Wochenende im Zeichen des langen Gehens stand, packten wir diesmal die Mountainbikes ins Auto und fuhren nach Hallstatt. Die Umrundung vom Plassen stand am Programm.
Zum Aufwärmen mussten wir unser Können gleich mal beim Techniktraining zeigen: Slalom-Fahren um unzählige Touristen in den engen Gassen Hallstatts während der Blick ständig von dem beeindruckenden See-und-Berg-Panorama gefangen wird - gar nicht so einfach!

Schnell ließen wir die Massen hinter uns und radelten durch das Echerntal bergauf. Weiter ging es auf gut angelegten Forststraßen, auf denen die Höhenmeter nur so gefressen wurden (oder wir von den Höhenmetern, das ist reine Ansichtssache...). Wald, Wiese, Almen, Sicht ins Tal und auf die Berggipfel - wir kamen aus dem Schauen kaum heraus. Durch die Abwechslung war das Ziel, die Rossalm, recht schnell erreicht und nach einer kleinen Stärkung stand einer rasanten Abfahrt nichts mehr im Weg.
Auch die längste Abfahrt hat irgendwann ein Ende und so landeten wir mit einem breiten Grinsen im Gesicht am Gosausee, wo wir uns zu den Touristen gesellten und uns zur Belohnung und als Stärkung für den Rückweg ein Eis gönnten.
Um die Umrundung vom Plassen abzuschließen, nahmen wir einige Kilometer Bundesstraße in Kauf und so rollte es sich recht flott wieder zurück nach Hallstatt, wo dann auch der Badespaß nicht zu kurz kam (brrrrr - kaaaaalt!).
Fazit: ca. 1.500 hm und ca. 50 km die sich wirklich auszahlen!!!

Montag, 1. August 2016

Pokemon Go auf mondseerisch

Das neue Handy-Spiel mit den komischen kleinen Figuren ist derzeit in aller Munde. Endlich gehen die Menschen wieder ins Freie und verbringen nicht das ganze Wochenende vor Computer und Fernseher, tönt es von allen Seiten.
Auch der AV Mondsee nimmt seinen Erziehungsauftrag ernst und hat das neue Spiel "AV Mondsee Go" ins Leben gerufen. Hier müssen die Mitspieler zuerst ein Team aus motivierten Bergfexen zusammenstellen um anschließend gemeinsam mit diesem ordentlich Höhenmeter zu überwinden, Geselligkeit bei Hüttenabenden zu zelebrieren, Teamfähigkeit am Seil zu beweisen, Ausdauer bei Gletscherquerungen zu zeigen, Höhenängste zu überwinden und Gipfelsiege zu feiern. Ein höchst anspruchsvolles Spiel, wie man sieht.
10 Testspieler fanden sich am Freitag im Wildgerlostal ein und machten sich an den abwechslungsreichen Aufstieg zur Zittauer Hütte, wo der Abend gemütlich ausklang. Am Samstag starteten alle hochmotiviert Richtung Gletscher los - bei dem steilen Anstieg wurde uns schnell warm. Am Gletscher hieß es dann "Anseilen!" und in 2 Seilschaften stapften wir über die "Glatze" bergwärts. Nach einer kurzen und spannenden Kletterei war der Gabler (3.263 m) erreicht!

Während sich eine Truppe an den Abstieg machte, Spaltenstürze übte und Gletscherrodeln praktizierte, stapfte Trupp 2 weiter und erreichte bald darauf den Gipfel der Reichenspitze (3.303 m).






Die Motivation war ungetrübt, die Sonne lachte vom Himmel und die Beine waren auch noch nicht müde genug, also wurde beschlossen, die Tour noch ein wenig zu erweitern. Nach einer angenehmen Gletscherquerung und abermaliger Felskletterei standen Christoph, Maxl, Norbert und Manfred auf der Wildgerlosspitze (3.280 m), während Birgit das Kuchelmoos (3.214 m) erklomm. Nun beschlossen wir, uns doch zufrieden zu geben und uns auf den Heimweg zu machen um pünktlich für Kaffee und Kuchen wieder in der Hütte zu sein. Ruckzuck ging es daher über´s Zillerkees um von dort ins Keeskar abzusteigen. Doch so leicht wurde es uns nicht gemacht - eine aufwändige Abseilaktion, unwegsames, verblocktes Gelände und ein steiler Anstieg in die Keeskarscharte kosteten uns Zeit und viel Kraft.

Die Hütte schon fast in Sicht, trotteten wir bergab, das Gewitter im Nacken, das uns mit einer ordentlichen Dusche doch noch am Rande erwischte. Ein herrlicher Regenbogen gab uns genug Energie, um den letzten Anstieg zur Hütte zur überwinden, wo wir gemeinsam mit den anderen "AV Mondsee Go"-Spielern den Abend ausklingen ließen.

Am Sonntag ging es dann wieder zurück ins Tal und in den Alltag - in Gedanken werden wir aber noch oft auf den Gipfeln dieser tollen Tour verweilen.

Danke an Seppi und Christoph für die Programmierung des spannenden Spiels "AV Mondsee Go"!