Mittwoch, 25. Juni 2014

Steckt nix

1. Tag
Start früh morgens in Mondsee, den Mercedes Vito vollgepackt, klar haben wir für Norberts Rennrad auch noch Platz! Staufrei sind wir runter gekommen, rauf auf den Sellapass. Etwas gemütliches zum Einklettern, die kleine Micheluzzi. Alles lief wie am Schnürchen. Abseilen oder Abstieg übers Gamsbandl? Ist das das berühmte Gamsbandl aus der Werbung?, fragt Norbert. Klar will er dann übers Gamsbandl absteigen.

Hans in der Micheluzzi


Hans und Norbert am Gamsbandl
mit Pordoi W-Wand in Hintergrund


Abstieg übers Gamsbandl - oscheim verboten!


die Stelle aus der Werbung
(Foto für Babsi)
 
2. Tag
Bewölkt ist gemeldet. Also brauchen wir sowieso nicht in eine Südwand, ist dort auch nicht sonnig. Dass es in der NW-Wand des zweiten Sellaturmes so kalt ist, hätten wir uns nicht gedacht. Aber wir waren ja auch in der Vorsaison dort, um die sonst überlaufenen Klassiker zu klettern. Also muss man hart reinbeißen, um die Kasnapoff zu bezwingen. Dafür alleine in der gesamten Wand! 


Hans ist sichtlich zu kalt zum klettern, aber im Auto
bleiben is a fad, also geht er doch mit


Zustieg zur Kasnapoff-Führe


man beachte das Seil im Nordwind...


Gipfelsieg am zweiten Sellaturm
 
3. Tag
Wir schicken Norbert nach Hause. Er wäre eh brav geklettert, wollte sich aber lieber dem Rennrad widmen und die Gelegenheit ergreifen über Pordoipass, Falzaregopass und Glocknerpass zu radeln. Und da warens nur noch drei. Hans sagte: „Die Schubert würd mi scho sehr gfrein.“ Denn von dieser hatte er schon viel Gutes gehört. Und er hatte Recht. Eine wahrlich traumhafte Linie!


Giro d'Italia


Schubert-Führe am Giavazes
 
4. Tag
Und da warens nur noch zwei. Hans zog es vor uns vom Parkplatz aus mit dem Gucker zuzuschauen. Die Wahl für den letzten Tag fiel auf den Falzaregopass, kurzer Zustieg und kurzer Abstieg durch die Tunnel des ersten Weltkriegs. Mit Bernardis Beschreibung als fantastisch waren wir allerdings nicht einverstanden, aber eine gemütliche low-effort und low-commitment-Tour zum Abschluss hat genau gepasst. 


Martini-Führe am kleinen Lagazuoi


Fazit:
*Christoph ist ein mutiger Vorsteiger, nur gut, dass ich das erst immer am Stand merke, wenn die Hakenabstände schon überstanden sind.
*Hans kennt alle Tips und Tricks, die Touren werden kommentiert mit "steckt nix, steckt nix, steckt nix" (meistens mit verzweifelter Miene).
*Norbert mag Rennrad und Gamsbandl, hat seine neuen Friends mitgenommen, dafür Besteck und Teller daheim gelassen, man hat halt seine Prioritäten.
*Judith hat mangels Seppi bis zum letzten Tag durchgehalten, denn "einfoch hoamfoan is a fad".


Donnerstag, 12. Juni 2014

Kaiserlicher Klassiker



"Sehr schöne Kantenroute! Die Tour ist eine der älteren Kaiserklassiker und bietet anregende Kletterei im festen Gestein. Die Kante ist sehr abwechlungsreich, von steiler Wandkletterei bis hin zu einem Kamin - dieser erfordert klassische Stemmarbeit - wird fast alles geboten." So der Österreich Mitte Führer. Und er hatte Recht! 

Am Samstag noch schnell zur Hochzeit meiner Cousine, dann mit Dirndl und Lederhose weiter zum Saalachsee, Trachtengwandl weg und Campingzeug raus. Am Sonntag fuhren wir zum Wilden Kaiser. Wir kletterten die Rittlerkante am Bauernpredigtstuhl, ein alter Klassiker, der sehr imposant der Kante entlang ging, oder neben der Kante in den Kaminen. Hut ab, Herr Rittler, der sich schon 1930 da raufgekämpft hatte. 

Wir lieben Kamine!!

"klassische Stemmarbeit"

markanter kleiner Gipfel, aber ein Kreuz muss rauf

links im Bild der Bauernpredigtstuhl

Mahlzeit

Sonntag, 1. Juni 2014

Die grüne Insel

Grüne Wiesen soweit das Auge reicht, unzählige Schafe, kleine Orte mit vielen Pubs, Leprechauns und irische Musik, Cidre, schroffe Klippen, sanfte Hügel und freundliche Einwohner. So viel Gutes habe ich schon über Irland gehört - und doch habe ich es noch nie geschafft, die Insel zu besuchen. 
 Der Grund dafür? 1. "Da regnet es doch immer!" und 2. "Do gibt´s nix gscheits zum Kraxln." Schneller als gedacht waren die beiden Probleme gelöst - Regenhose, Regenjacke und Regenschirm wurden eingepackt und statt dem üblichen Kletterurlaub wurde ganz einfach ein Urlaub gemacht.
Irland hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. Die Landschaft ist einmalig und wunderschön -  einsame Hügellandschaften, in denen idyllische Orte liegen, malerische Burgen und Ruinen sowie Sandstrände haben unseren Urlaub sehr abwechslungsreich gemacht. Neben Wanderungen (sogar der höchste Berg von Irland wurde erklommen!) standen auch Städtebesichtigungen, Pubbesuche und ein Ausritt am Strand am Programm. Sogar das Wetter war optimal: Nachdem wir einmal den irischen Regen testen konnten und waschelnass wurden, war das schlechte Wetter vorbei und wir badeten sogar im Atlantik!
Bemerkenswert ist auch die Freundlichkeit der Iren und ihre äußerst entspannte Einstellung zum Leben. 2 Lebenweisheiten haben wir in dieser Woche von den Einheimischen gelernt:
1. Rules are flexible.
2. Do what you want. Nobody cares! (Wird besonders in Bezug auf Nr. 1 angewendet!)
 Zum Abschluss gibt es noch ein Zitat von dem berühmten Iren Oscar Wilde:
 So true!

Wandertag


Alles nass. Also wandern. Rauf entlang dem drahtversicherten Schnellaufstieg auf die Drawa, dann weiter die Überschreitung. Plötzlich piepst es. "Habt ihr was geplant heit? Angesichts der Nässe heit eh nur Heim oder a Wanderung." Ja, auf einer Wanderung sind wir schon! Schnell Seppi anrufen, ob er nachhirschen will oder uns von der anderen Seite entgegen kommen will. Das weiß er noch nicht, er isst mal was...

12:10 "Fahr jetzt los. Dann Christl, Schatzwand und Richtung Osten." Super, war Christophs Antwort. Wir lassen die Drahtseile hinter uns, das Jausenbrot gibts erst am wirklichen Gipfel.

12:59 "Sind am höchsten Punkt der Drawa."
13:00 "Ok. Bin grad am Anfang vom Jagersteig. Warts eh schnell!"

Weiter gings. Zu sehen gab es viel nassen Fels, Muffi-Hintern, Christophs schönsten Vogel in seinem Leben, noch mehr nassen Fels. Nein, da einbohren lohnt sich einfach nicht bei dem Zustieg. Dann piepst es wieder. "Bin am Grat", schreibt Seppi. Dort haben wir ihn dann auch schon von Fern gesehen. Da freut man sich sehr, wenn der Seppi entgegenkommt, der noch dazu das Auto auf der richtigen Seite geparkt hat!

hui das ist aber noch weit

das zweite Drachenloch (von mind. 4)

da müssen wir noch rüber

Wo ist Seppi??


Schatzwand

doch nu eigwassert