Donnerstag, 26. August 2010

Wedge Mountain: Der Weg durch die Nordwand

Wenn freie Tage, Ferien und gutes Wetter zusammenfallen, dann gibt's wohl nur eins: rauf auf die Berg! Da wir im Juni am Wedge Mountain im tiefen Schnee steckengeblieben sind, war eine Tour schnell gefunden: Northface Couloir rauf (grün) und North-East Arete runter (rot).


Um 4 Uhr also Tagwache und den Gletscher überqueren. Einen kleinen Spaltensturz später, kam das große Fragezeichen auf uns zu: der Bergschrund. Dieser erwies sich allerdings als nette Eiskletterei und einfach zu überwinden.


Im Couloir war es dann etwas zapfig, die Kletterei dafür grandios. Zum Glück haben wir doch noch die Eisschrauben eingepackt.


Bei der Ausstiegswechte zeigte Judith ihre ganze Klasse und schon waren wir am Gipfel.


Um auch den Abstieg zum See geniessen zu können, fiel die Wahl auf den NO-Grat: ein Klassiker in BC. Durch die Steilheit etwas zeitraubend, aber allemal imposant.


Zurück beim Zelt waren wir nurmehr am Strahlen. What a day!


Es wäre nicht Kanada, wenn der Abstieg zum Auto nicht die letzten Kräfte kosten würde.

Sonntag, 22. August 2010

Peruanisches Finale in Südamerkia

Etwas Kultur fehlte bislang noch auf unserer Reise quer durch den Kontinent. Ein bisschen sollte es schon sein. Also machten wir uns auf nach Couzco um den ehemaligen Inka Stätten unsere Fußsohlen aufzudrücken.

Es gibt schon ein ordentliches Grenne an die geschichtsträchtigen Stätten und Trails in der Gegend. Dennoch faszinieren was die Leute darmals in die nicht gerade sanften Berge geknallt haben.
Vor Ort heisst es dann: Tagwache 4 Uhr, rauf Hiken, unter den Top 50 gegipfelt. Das bedeutet wir warn vor den schnellsten Holländern und den ersten Bussen oben - was uns erlaubte den Spitz "Wayna Pikchu" gemütlich bezwingen zu dürfen. Hat sich ausgezahlt, super Wanderung und vor allem weil man am Morgen noch nicht niedergetrampelt wird.


Dann ausreichend Kultur konsumiert. Genug touristischen Entwicklungshilfebeitrag geleistet. Petra und Tom gönnen sich noch ein paar Entspannungstage, wärend Beppo und ich den Flugzeugjoker ziehen um uns 24 Stunden Busodysee zu sparen.

Auf gings in Richtung Huaraz. Das Bergsteigerherz lacht. Ich sag mal, da wären noch einige Rechnungen offen in der Corderilla Blanca.

Wir verzogen uns für einige Tage ins Nirgendwo auf das Refugio Hatun Machay um unsere letzten Kräfte ins Klettern zu investieren.




Nach zwei Tagen Bouldern waren wir am Ende, vorallem ich. Soviele Überhänge sind für einen alten Leistenreisser ungewohnt.



Blöde aber auch gut irgendwie, dass am dritten Tag der Material Nachschub aus dem Tal nicht das erwartete Seil brachte.... Regeneration war nötig.


Die extrem ruhig gelegene Selbstversorgerhütte mit dem wohl entspanntesten Hüttenwirt "Amando" bot alles was man brauchte. Und wenns nicht grad eingefrohren war, gabs sogar fließendes Wasser. Das Beste: Entgegen den Massen in Couzco waren Schafe und Kühe hier deutlich in der Überzahl ;-)

Endlich Seil da, gleich rein in die Schmankerl.


Eins noch: Ja, ich hab das blaue Shirt dort nie ausgezogen, nicht mal in der Nacht.

Zusammengefasst a gmiatlicher Abschluss. (Wenn man mal den Lima Tag außen vor lässt).
Heute zurück in der Realität. Hm, aber das Blaue ist schon gewaschen ;-)

Dienstag, 17. August 2010

No Trails, No Cairns, No Footprints

Dieses Wochenende stand ein langersehnter Trip an:
Phyllis' Engine - eine besondere Felsformation im Herzen des Garibaldi Parks.

Tag 1:
Abfahrt in Downtown Vancouver mit unserem immer strahlenden Tourenpartner Ariel. Wir nutzten die letzten Sonnenstunden, um den ersten Teil des Zustiegs zu bewältigen. Die Gelsen fallen schon jetzt unangenehm auf.


Tag 2:
Früh ging es los, um das Camp so weit wie möglich nach oben zu verlegen und unser Herz erfreute sich an der ersten Gletscherquerung. Alle Spuren der Zivilisation sind längst hinter uns gelassen. Die Landschaft wird nach jeder Kuppe atemberaubender - Judith ist vom Anblick des Garibaldi Lakes verzaubert.


Während Judith das Camp bewacht, besteigen Ariel und Christoph die Castle Towers - ein gewaltiger Steinhaufen mit imposanter Nordwand (Inspiration für weitere Projekte).



Tag 3:
Der spannendste und schönste, denn endlich ging es los zum Klettern. Eine weitere wunderschöne Gletscherquerung später, fanden wir uns vor Phyllis' Engine wieder:


Was wir schon wussten: Uns erwartet wunderschönster Granit mit perfekten Strukturen.


Die Überraschung: Viele der aufeinandergestapelten Blöcke sind leicht zu bewegen, was umso mehr Unbehagen auslöste, als wir am Rauchfang der Lokomotive saßen.


Der unendlich erscheinende Rückweg zum Auto lässt sich zum Glück in der Erinnerung ausblenden. Es war ein echtes Abenteuer in faszinierender Gletscherwelt und unberührter Natur.

Montag, 16. August 2010

China-Vietnam-Hongkong-Trip

Ni hao bzw. Griaß Gott dahoam!

Kurzer Bericht zu unserem China-Vietnam-Hongkong-Abenteuer:




Chinesen sind komisch und stammen wohl eher vom Schwein als vom Affen ab. Rotzend, spukend, mit Müll um sich werfend starren sie westliche Rucksacktouristen an, dass man glaubt nicht von dieser Welt zu sein.
Soweit zu unserem ersten Eindruck.....zweiter Eindruck: sehr freundliche und hilfsbereite Leute (soweit man sich verständigen kann), die oft kaum mehr haben als dreckige Kleidung und ein paar undefinierte Sachen zum Essen. Das entschuldigt einiges.....

In Sichuan haben wir neben wilden Gipfeln (wir waren nicht oben...)....



...auch noch tibetische Wild-West Städte und starken buddhistischen Einfluß und recht gutes Essen erlebt. Ausserdem war's recht lustig, zB Speisekarten oder Hinweisschilder:



Einfach genial - bis auf die Abenteuer in undichten Bussen, 20h "Nachtbusfahrten" bzw. "Road Hopping" auf kaum exisitierenden Strassen mitten im Nirgendwo (wo kurze Zweifel über die Sinnhaftigkeit der Routenwahl aufkommen):






Höhen um die 4800m haben wir dann auch hie und da geschafft (also Flo, brauchst dann nicht zuviel angeben). Ab geht's nach Yunnan. Dort neben Sightseeing (Lijang und Co.) und netten Bekanntschaften aus aller Herren Länder - aber eher Durchreise....



...nach Vietnam. Das Bergdorf Sapa lockt nicht nur uns an, sondern auch einige westliche Touris. Die Leute dort leben bescheiden vom Tourismus bzw. Reisanbau.





Die Halong Bucht gibt's als Draufgabe - sehr tourisitisch. Weiß eh jeder wie's dort ausschaut. Eh schön, ohne Zweifel. Am Tag davor probierten wir das Gegenteil (d.h. Gegend ohne Touristen und ohne Englisch) und wären fast nirgends untergekommen....

Flug nach Hongkong. Peitscht auf wie Adrenalin (nicht der Flug, sondern die Stadt...). Sehr empfehlenswert - grandios. Waren 2,5 Tage dort.



Dann ging's heim, genug Reis gegessen - Maden oder Schlange wollten wir dann doch nicht mehr probieren. Schön war's jedenfalls.

Samstag, 14. August 2010

Washington - The Evergreen State

Vancouver - schön und gut, aber immer ein Dach über dem Kopf, wo kommt man denn da hin, das ist ja auch kein richtiges Kletterer-Leben. Also was tun?
Roadtrip ist angesagt. Und wohin? A
m besten zu guten Felsen, viele solltens auch sein, und billig, zumindest billiger als Kanada, außerdem keine Aufleger mehr, davon hatten wir in Squamish schon genug.
Hm, also wie wärs mit den USA? Washington - Leavenworth - viel bouldern in grünen Tälern, fast wie daheim. Ist gekauft. Die Grenze - ein Abenteuer für sich... Was wollen denn die von uns? Warum reden die nicht mit uns und schaun nur bös? Im Endeffekt aber halb so schlimm, die wollten einfach nur ein Foto von uns Kletterstars schießen und ihre Fingerabdrücke-Sammlung aufstocken.
Es kann losgehen, ab ins Landesinnere der USA.


Puh, genug im Auto gesessen, Zwischenstopp in Gold Bar ist angesagt, ab zum Felsen schaun und Boulder suchen. Parkplatz - sehr ominöse Leute, glaub die wohnen da, laut Locals sind das Opfer der Ami-Droge "Crystal Meth", erschreckend.
In Index gibts super steile Risstouren, aber das Bouldergebiet ist quasi nicht mehr existent, Wetter auch nicht berauschend - Gesamteindruck: mäßig. Also weiter nach Leavenworth, "The Bavarien Village".
Die haben ja vielleicht einen Schuss, glauben die wirklich, dass es in Bayern so zugeht? Verrückt. Zum Glück entschädigen die Boulderblöcke für die Jodelmusik, das Nussknacker-Souveniergeschäft und die pseudobayrischen Würstlstände. Kurz gesagt: Eine Gegend, die an das Averstal erinnert, Bergrücken mit abgebrannten Wäldern (seit 1994 ist "The Evergreen State" wohl nicht mehr so grün...), viele richtig gute Boulderblöcke, teilweise leider ziemlich verstreut, aber lustige Klettereien in allen Schwierigkeitsgraden. Die Haut ist vernichtet, die Hitze wird immer größer, die Highlights der Gegend haben wir abgehakt, das Touristen-Pflichtprogramm, Sightseeing in Seattle, haben wir auch untergebracht - Zeit, zurück zu kehren und einen neuen Plan zu schmieden... wo es uns wohl diesmal hinverschlägt?

Bischofsmütze

Auf meiner Unbedingt-im-Urlaub-machen-Liste ist noch genau ein dicker Punkt offen, die Bischofsmütze.
Diesen abzuhaken war zum Teil gar nicht so leicht, erst musste ich eine mittelgroße Kuhherde von der Straße vertreiben, dann eine halbe Stunde Steig suchen im Nebel und zu guter letzt sorgte noch eine alternative Einstiegsvariante (bzw. ein klassischer Versteiger) für eine gestrichen volle Hose.
Danach gings aber gemütlicher weiter und das Schroffenklettern machte am Ende fast schon Spaß.
Eine langezogene Schotterriesenabfahrt sorgte für ein gelungenes Ende der Tour.















Donnerstag, 12. August 2010

Bolivien, gesalzen und gepfeffert

Angekommen. Nach einer romantischen Zugfahrt nach Uyuni befindet sich die SA Gang nun schon eine Weile in Bolivien.

Nach langem Hin und Her hatten wir endlich eine der Macht-jeder-Salzwuestentour gebucht. Drei Tage verbrachten wir voller natureller Impressionen der ungewohnten Art. Die groesste Salzwueste der Welt, bunte Lagunen und Menschen, die - mal vorsichtig ausgedrueckt - nicht den Luxus Lebenstiel der priviligierten Mitteleuropaer pflegen. Das regt mal Richtig zum Nachdenken an.


Unser Fahrer, Koch und Maedchen fuer alles EDI, wohl einer der bekanntesten Raser der Gegend, brachte uns heil wieder an - mal abgesehen von einer mit einem Fetzen geflickten Benzinleitung (!!!) und einem Patschen hats das Auto ueberraschenderweise auch ueberstanden.




So am Rande des Weges, fast schon in Chile, sind wir noch durch ein Bild von Salvador Dahli gefahren. Find nur grad kein Bild... Naja.

Unser Plan die Jeep Tour mit etwas Bouldern zu verknuepfen ging ganz gut auf. Obwohl das Bouldervergnuegen auf ueber 4000m sowas von reingeht, finden sich dort enorme Gebiete - Felsen ohne Ende.



Tags drauf...




Mittlerweile sind wir in La Paz angekommen. Die schoenste Busfahrt aller Zeiten hinter uns - in Stadtnaehe gabs dann sogar schon Asphalt ;-)


Nach einigen geplanten und auch ungeplanten "Entspannungstagen" gings in die Condorriri Group. Das stellte sich gleich als genialer Tip von Judith und Christoph heraus.
Auf zum Basecamp, danke an die Esel fuers Zeug schleppen.


Erste Nacht. Erster Kampf mit der Hoehe. Verhaltener Schlaferfolg.



Dafuer super Kueche ;-)




Tags drauf gings natuerlich auf den "Pico Austria" - das kleine Bergerl haben wir etwas unterschaetzt. Die Hoehenlage lies uns ordentlich kaempfen, aber schlussendlich haben wir ihn trotzdem herghaut. 5300m, uiui, und trotz der bisherigen Hoehenlage waren wir wohl viel zu schlecht akklimatisiert.





Boliven verabschiedet sich mit einer romantischen Bussfahrt entlang des Titicaca Sees.
Willkommen Peru. Sehen wir mal was du zu bieten hast.