Donnerstag, 16. Juni 2016

Bouldern in Australien & die 3 wichtigen Fragen eines Klettertrips

Dass in Australien vieles anders ist als daheim war uns bewusst – Winter im Sommer und umgekehrt, Nordwände, die nicht die ungemütlichen Eigenschaften einer Nordwand aufweisen, Tiere, die sich hüpfend fortbewegen und von Autos magisch angezogen werden und solche, die mit ihrer Dosis Gift scheinbar 218.000 Mäuse töten können. Eines war aber bei unserem Bouldertrip in die Grampians und bei unserer Reise durch Down Under ganz genau wie bei anderen Kletterreisen auch: Die 3 essentiellen Fragen eines Klettertrips sind immer dieselben. 
WO SCHLAFEN WIR? Nachdem wir es endlich doch noch geschafft haben, die unendlich hohe Kaution für das Mietauto zu hinterlegen, erwies sich der angemietete Campervan als fahrbares Luxusheim. Unsere Reiserouten hatten wir vor dem Start nur ungefähr festgelegt – sightseeing in Melbourne und Jetlag ausschlafen, bouldern im Grampians National Park, Fahrt entlang der Great Ocean Road und weiter bis Sydney und alles wieder retour zu den Grampians – mit dem Camper kein Problem und noble Übernachtungsplätze fanden sich immer. Australien ist groß genug um überall seinen Camper hinzustellen und keinen zu stören. Wird man doch einmal von einem Security mitten in Sydney in der Nacht aus dem Schlaf gerissen und vertrieben, so hilft einem dieser sogar danach einen passenderen Schlafplatz für die Nacht zu finden. Ungewohnt sind die sehr begrenzten Öffnungszeiten von Tankstellen am Land, da kann es schon mal passieren, dass man einen ungeplanten Übernachtungsstopp einlegen muss um nicht mit leerem Tank mitten im Nirgendwo zu enden.
 WAS ESSEN WIR? An australischen Schmankerln, die unseren müden Körper nach einem anstrengenden Klettertag wieder auf Vordermann brachten, fehlte es keinesfalls. Kängurusteak, Vegemiteroll, Rotwein, richtig reife Avocados en masse,… - what’s not to like about that?
 WO BOULDERN WIR? Mit Abstand die schwierigste der 3 Fragen, da der Südosten von Australien eine luxuriöse Auswahl an gutem Sandstein zu bieten hat. Der nördliche Teil der Grampians ist nach dem Buschfeuer von 2014 nun wieder zum Klettern geöffnet. Die Gebiete rund um den Mount Stapylton und den Hollow Mountain sind überschaubar aber beinhalten eine Unmenge an schwere Linien an super Fels und in wunderbarem Umfeld. 20 Meter Boulder im Höhlendach wie in der Hollow Mountain Cave oder Auflegerboulderei an den wellenförmigen Formationen des Kindergartens sind einzigartig. Als Alternative boulderten wir in Buandik, wo vor allem die harten Linien überwiegen.
Denkt man bei Sydney nur ans Opernhaus, die Harbour Bridge und Hochhäuser, so täuscht man sich. Innerhalb der Stadtgrenzen ist bester Sandstein zum Auspowern zu finden. Weniger steil als in den Grampians, aber von bester Qualität. Die von uns besuchten Gebiete Frontline, Trenchies und Sissy Crag lassen durch das Geschrei von Kakadus und Papageien ganz vergessen, dass man sich mitten in der Stadt befindet.
Ein Zwischenstopp am Weg von Sydney zurück in die Grampians führte uns noch in die Black Range im Hinterland von Canberra. Zur Abwechslung gibt es hier Graniteier, die versteckt im dichten australischen Wald liegen.
 
 

Nachdem es uns bei diesem Klettertrip so leicht viel, alle 3 wichtigen Fragen tagtäglich optimal zu beantworten, genossen wir die Zeit in Australien unglaublich und der Monat verging wie im Flug. Wer das unkomplizierte Reisen und geniale Sandsteinklettereien genauso liebt wie wir, dem sei ein Urlaub in Down Under wärmstens empfohlen!

3 Kommentare:

happymover hat gesagt…

Sehr schön dass ihr wieder heil daheim seid! So ein kleines Kanguru hättet ihr aber schon mitnehmen können.

...am "Sissy Crag" hat sich der Maxl sicher wohl gefühlt ;)

bis bald,
ch

Anonym hat gesagt…

Noch besser als am Sissy Crag hat´s ihm eigentlich im Kindergarten gefallen!
Ja, so a kleines Känguru wär schon was - die haben so ein weiches Fell! :)

rockmover hat gesagt…

Sehr cool eure Reise! Hab heute ein 2 Tage altes Laufentenküken gehalten, auch sehr weich :-)