Montag, 29. September 2014

Mal was Neues - Val di Mello

Ich mag ja eigentlich nichts Neues. Alles was ich nicht kenne, wird grundsätzlich als schlecht abgestempelt. Das gilt solange, bis ich eines besseren belehrt werde. Die Irrationalität hinter dieser Einstellung ist mir bewusst, aber ich kann mir einfach nicht helfen - das Gefühl sagt mir, dass ich besser aufgehoben bin, wenn ich etwas schon kenne.

Mit Klettergebieten verhält es sich genauso: ich fahre gerne in die Dolomiten, weil ich dort schon mal war. Drachenwand mag ich auch - kenn ich ja auch gut.

Für unsere Reise nach der Hochzeit wollten wir was besonderes. Granitklettern geht uns ab und so fällt die Wahl auf das Val di Mello. Ich versuche Judith noch umzustimmen und packe die Führerliteratur für die Dolomiten ein. Auch auf die lange Fahrt (500km) weise ich hin. Aber alle Ablenkmanöver helfen nichts, wir biegen in Innsbruck nicht nach Süden ab sondern rollen immer weiter den Inn flußaufwärts. Soweit, dass man den Inn gar nicht mehr als Fluß erkennt, sondern das Wort "Bach" schon angebracht ist. Bei Schneefall geht es auf den Passo Bernina (als ob uns das Wetter noch zum Umkehren überreden will). Nach einer eisigen Nacht kommen wir am Vormittag an unserem Ziel an.

Im Val di Mello fühle ich mich aber unerklärlicherweise sofort wohl. Die Felsen sehen aus wie in Squamish. Und Squamish kenne ich ja - was kann also schief gehen. Und tatsächlich hatten wir eine überaus angenehme Woche im Granit. Risse, Verschneidungen und einzigartige Platten wurden durchstiegen. Zwar haben wir nicht alle Zustiege auf den ersten Versuch bewältigt, aber die Kletterei hat überzeugt.

Naja, manchmal muss man sich einfach auf was Neues einlassen, auch wenn man vorher eigentlich gar nicht will. Und jetzt kenne ich das Val die Mello ja, also bald wieder dorthin zurück!


Die ersten Felsen lachen uns schon entgegen.

Die erste Tour: bei diesem 40 Meter Riss habe ich meine zwei passenden Friends auf den unteren 10 Metern verbraucht. Einfach weiterklettern - es wird schon gut ausgehen. Und tatsächlich: in der oberen Hälfte tauchen fixe Friends als Sicherungspunkte auf.

"Luna Nascente": Besser geht's nicht

"Luna Nascente"

"Luna Nascente"

Aussicht ist immer vom Feinsten

Judith kommt wieder auf den Geschmack des Vorsteigens

Den bin ich gleich zweimal rauf, weil er so schön war

Zustiege in Italien beginnen direkt im Kaffeehaus








5 Kommentare:

unmovedmover hat gesagt…

Fein, fein! Sieht nach einem gelungenen Start ins Eheleben aus...

hardmover hat gesagt…

I mog tlw a nix neichs kennalerna - liegt woi in da Familie aba dahin würd i scho moi mitkemma!

rockmover hat gesagt…

...diese Eders, was der Bauer ned kennt :)

hardmover hat gesagt…

Und du bist jetzt a ane davon!

Anonym hat gesagt…

Die Judith wird den Eders das schon noch austreiben! :))