Sonntag, 23. August 2009

Wedge Mountain

Wenn im Guidebook steht "Northeast Arete: A beautiful classic of mountaineering in Britsh Columbia ... with few crevasse issues to consider - a good choice for a solo ascent.", dann sollte man das doch ausprobieren. Also Freitag Nachmittag ins Auto und einen Riesenrucksack zum Camp am See hinaufschleppen.


Am Samstag Früh gehts dann richtig los. Zuerst über den Gletscher - 'Was ist da im Guidebook über die Gletscherspalten gestanden?'


Am Grat angekommen, dann der erste Blick auf die ganze Tour - 'Das Eis am Schluss sieht sicher nur so steil aus!', dachte ich mir.


Als ich dann auf vier Zacken und einem Eispickel gestützt wirklich im Eis stand, konnte ich es nicht glauben, dass sich 45° so steil anfühlen können. 'Aja genau, von Ausgesetztheit ist auch was im Buch gestanden.'

Bei traumhaftem Panorama am Gipfel war schnell vergessen, dass die Wadln brennen und die Hände zittern. Der Tour wird nur durch den nicht enden wollenden Abstiegshatscher der AAA-Status verwehrt - der Aufstieg ist jedenfalls perfekt.

Eins steht fest: von solchen Touren will ich mehr! (Für ein gesteigertes Sicherheitsgefühl vielleicht dann mit zwei Pickeln.)

Samstag, 22. August 2009

Alto Adige das Paradies

Wir könnten doch wieder einmal in die Südtiroler Berge fahren, dachten wir uns im Frühling...

Mit der üblichen Spontanität und wenig Plan ausgestattet, setzten wir uns letzte Woche mit vollbepacktem Bus in Richtung Vinschgau, Ausrüstungstechnisch war vom Kletterzeug bis zum Paragleiter alles mit dabei.

Zum Aufwärmen gabs eine, dem Vernehmen nach etwas leichtere Bike Tour am Fuße der Weisskugel. Eine ziemliche Rampe in der Mitte der Steigung sorgte allerdings für warme Schenkel. Die ansprechende Abfahrt und der abendliche Chill Out am Reschensee entschädigten für die Strapazen allemal.

Am Samstag zog es Stefan mit dem Kite auf den See inklusive Abstecher mit dem Paragleiter. Der Rest der Gang, Norbert, der angereiste Seppl und ich plagten uns von Sulden aus auf den Großen Angulus.
Unter der Wache der morgen-sonne-erleuchteten Nachbarn Ortler und Königsspitze hätte die Überquerung dieses Eisfeldes am Gipfelanstieg fast böse geendet...

Die Sonntagsruhe wurde im Klettergarten von Juval genossen. Seppl erwies sich als eisener Kämpfer und flashte gleich zwei Touren. Wieder wurdem viele Liter Schweiß vergossen...


Die Gang löste sich nach und nach von selbst auf - Arbeit, Grippe und diverse Hautreizungen ließen mich alleine in die Bike Tour von Göflan in Richtung Mamorsteinbruch aufbrechen. Mit Ausnahme des Pferde Angriffs auf mein Rad war dies ein perfekter Abschluss des vom Pech verfolgten Ausfluges.

Äußerst lohnende Tour - von Forstweg bis Single Trail alles dabei. Kann mit gutem Gewissen weiterempfohlen werden.



Freitag, 21. August 2009

Wochendtrip Berchtesgaden

Die guten Bedingungen die ich das letzte halbe Jahr in Schweden vorfand, haben mich ein wenig verwöhnt. Auf der Suche nach diesen, kehrte Birgit und ich vergangenes Wochenende nach einjähriger Berchtesgadenabstinenz dorthin zurück. Samstag wurde aufs Blaueis gehiked.
Nach einer Nacht auf dem Parkplatz dann noch zum Göll wo ich dem Gelbfieber keine Chance gab und es im ersten Rotpuntversuch kletterte.


Dienstag, 18. August 2009

Atlantic Coast

Sommer, Sonne, Sonnenschein mit Garantie. Der Durchschnittsmensch lässt sich zu dessen Genuss gerne mal mit dem Flieger nach Portugal verfrachten, um am atlantischen Strand den Bauch in die Sonne zu strecken. So auch Berni und ich.

Und was macht man da so an der schönen Atlantik Küste...

...Schwimmen, Surfen, Kiten,...?

Genau, Mountainbiken natürlich! Wir warn doch schon immer Freunde des untypischen Urlaubsgenusses.


Und wer hätte das gedacht: Es waren unerwartet viel Höhenmeter zu bezwingen - selbst Top Aussicht und Downhill gabs inklusive.

Samstag, 15. August 2009

Chamonix

Ultra kurzfristig fiel letzten Sonntag die Entscheidung ins Land der Granittürme, Eiswände und Gletscherhatscher aufzubrechen. Erklärtes Ziel: Grand Jorasses(4208m)-Walkerpfeiler (Wandhöhe 1200m).
Startfase: Geprägt von der Mächtigkeit der Berge um uns und die dahergehenden Überlegung die geplante Route zu waagen oder nicht.
Vorbereitungsfase: Topos besorgen, Wetterberichte einholen, Das leibliche Wohl in vollen zügen auskosten, um Energie zu tanken. Material peinlichst genau sortieren. Alkoholgenuss nicht zu kurz kommen lassen. Gletscherbach baden und anschleisendes nichteinschlafenkönnen inklusive den nächsten Tag herbeisehnen.
Ernstfase: Zustieg über den Mer de Glace, vorbei an der Grand Dru zum Fuße des Walkerpfeilers. Klettern in traumhaftem Granit bei Sonnenschein (Nordwand?). Ein Franzose vor uns wird von einem Stein getroffen und per Helikopter ausgeflogen. Zum Sonnenuntergang erreichen wir den Biwakplatz, wo sich zwei deutsche Freunde schon hübsch eingerichtet hatten und wir daher auf einer kleinen selbst ausgepickelten Eisledge dösen mussten ( Nordwand!). Am nächsten Tag gings dann im Mixedgelände richtung Ausstieg, wo uns die Sonne wieder ins Gesicht lachte.
Als besonderes Zuckerl entpuppte sich der Abstieg, 2600hm inklusive Spaltenspringen und Bröselblockgrate abklettern.
Endfase: Barfuß durch die Gegend flanieren, erneutes baden im Gletscherbach, halbtod im Auto schlafen und dem Bier, Eis und Spezialitäten Verzehr frönen.

Was bleibt: zerschundene Füße, Becker im Gesicht, zerkratzte Hände und ein breites Grinsen!

Sonntag, 9. August 2009

Dachstein

5 Uhr: Nachdem der innere Wecker schon 20 Minuten vor dem Handywecker geläutet hat, beginnt der Tag schon bisl früher. Die 5 Stunden Schlaf auf dem Parkplatz in Gosau müssen reichen.

6 Uhr: Bike- bzw. Schiebestrecke bis zum hinteren Gosausee als Aufwärmprogramm absolviert
8 Uhr: Frühstück mit motivierendem Ausblick auf den weit unter uns gelassenen Gosausee und Gott sei Dank keine direkte Sicht auf unser doch noch weit entferntes Ziel.

10 Uhr: Speckbrotpause um Kraft zu tanken vor dem riesigen Gosausgletscher. Danach: Birgit's Kampf gegen den Schnee (Endresultat: 1:0).

12 Uhr: Obere Windlucke. Was machen die ganzen Leute hier? MotR-Kollege Joki absolviert auch gerade in Bergführermanier die letzten Meter des Klettersteiges und beschwert sich gleich über meine, scheinbar unpassende, Berghose.

13 Uhr: Kuchenpause, Bergdohlenfütterung und Genuss des schönen Ausblicks vom Dachsteingipfel beendet. Die Atmosphäre, die wir nach einem so langen und kräfteraubenden Aufstieg erwartet hätten, wird ein wenig durch die Kabelzieher-Heinzis, die den Klettersteig als Aufstieg gewählt haben, getrübt. Langsam aber sicher stellt sich ein gewisser Respekt vor dem Abstieg ein.

15 Uhr: Die Knie zittern schon und halten wohl nicht mehr lange durch, also eine erneute Speckbrotpause in der Nähe der Adamekhütte. Nachdem wir die Schneefelder hinter uns gelassen haben, stellt sich die Frage, wieso wir diese kiloschweren Eisendinger wie Pickel und Steigeisen mitgenommen haben.

16 Uhr: Die Angeschlagenheit macht sich bemerkbar, doch der Gosausee mit unseren deponierten Rädern kommt nur sehr langsam näher.

17 Uhr: Kurz vor dem endgültigen Versagen der Beinmuskulatur und dem Aussetzen anderer Körperfunktionen erreichen wir doch die Räder.

18 Uhr: Das gemütliche Hinausrollen bis zum vorderen Gosausee entpuppt sich nicht gerade als Kindergeburtstag. Drohendes Herunterfallen vom Rad und einmetrige Gegenanstiege erschwerten uns die überlebensnotwendige Rückkehr zum Auto zusätzlich. Danach: Bier vom Vortag austrinken, Speckbrote, Kuchen, Kaffee und halbtotes neben-dem-Auto-Liegen bis die Kraft in den Füßen zurückgekehrt ist damit das Gaspedal durchgetreten werden kann.

Im Nachhinein: Sche wors!

Montag, 3. August 2009

Ab in den Süden!

Sechs Wochen Südamerika, da gibt es doch bestimmt eine Menge zu erzählen - denkt man sich. Und das gibt es auch. Aber hier nur das Wichtigste.

Der outdoortechnische Teil der Reise begann beim Santa Cruz Trek in der Cordillera Blanca. Eigentlich ja ein schöner Wanderweg nebst wunderschönen Bergen. Der Haken ist allerdings, dass praktisch jeder, der halbwegs einen Dollar in der Tasche hat, sich einen (oder mehrere) Esel mietet und so quietschvergnügt wandert. Für uns hieß dass jedoch wandern auf beschissenen Wegen. Aber abgesehen davon, eine echt schönes Stückchen Natur.


Eine zeitraubende Andenüberquerung später fanden wir uns dann im Dschungel von Tingo Maria wieder. Etwas heiss dort, aber nett anzuschauen.


Aja, in Machu Picchu waren wir auch. Manche waren mehr begeistert, andere weniger. Aber unbestritten beeindruckend. Auch die Bouldermöglichkeiten sind beeindruckend, wenn man auch nur in verborgenen Winkeln diesem verbotenen Treiben nachgehen kann.

Der outdoormäßige Höhepunkt kam dann jedoch in Bolivien, wo wir endlich unsere Bergausrüstung auspacken durften. Expedition, das geht so: man packt alle seine Sachen auf einen Esel, spaziert ins Base Camp und erfreut sich des Panoramas. Wenn man sich dann am nächsten Tag fit fühlt, spaziert man auf einen nahegelegenen Gipfel. Spazieren nicht wegen der fehlenden Anstrengung bzw. Atemnot, sondern wegen dem Tempo, das man an den Tag legt.


Bei Schneesturm kann es in unserem Mini-Zelt schon mal ungemütlich werden. Aber dafür ist die Landschaft am nächsten Tag umso netter.


Ausklingen lässt man so einen Trip am besten in einem schaukelndem Boot am Titicaca See.


Fazit der ganzen Geschichte: Südamerika hat schon was, auch wenn hohe Berge schwerer zu besteigen sind als gedacht, so siegt doch die Dankbarkeit, dass man so einen Trip machen durfte.